Schüler:innen verlieren ihre Sprachhemmungen

Schüler:innen haben keinen Notendruck, Lehrpersonen werden entlastet, Sprachassistent:innen sammeln Berufserfahrung und Gastschulen erhalten finanzielle Unterstützung. Das Sprachassistenzprogramm bietet Vorteile für alle Beteiligten. 

Englisch-Sprachassistentin Maria Wilson im Klassenzimmer vor Leinwand.

Zu Beginn der Lektion von Maria Wilson, der Englisch-Sprachassistentin aus Nordengland, stehen Neujahrsbräuche aus ihrer Heimat im Fokus: Hogmanay, das schottische Silvester, gilt als einer der bedeutendsten Festtage in Schottland und wird traditionell bis in die frühen Morgenstunden des 1. Januars gefeiert. Der Brauch des «First Footing» verlangt, dass man ein Stück Kohle mitbringt, wenn man nach Neujahr bei Freunden und Verwandten zu Besuch kommt. Das bringt Glück! «Warum gerade Kohle?» fragt Wilson nach. «Because of the heat», kommt rasch die korrekte Antwort seitens der Lernenden.

Keine Spur von Sprachhemmungen

Auffallend, wie hemmungslos die Lernenden in der Unterrichtssprache kommunizieren. Sie brillieren sowohl mit ihrem Wortschatz als auch mit ihren angeregten und ungezwungenen Wortmeldungen. Alle machen mit, denn sie wissen, es macht nichts, wenn sie einen Fehler machen. Es gibt keine Noten. Wilson prüft aber bei ihren Inputs immer sorgfältig, ob ihre Unterrichtsanweisungen verstanden werden und hilft, wo nötig.

Sprachassistent:innen als echter Mehrwert für Lehrpersonen und Schule

Die Wirtschaftsschule KV Zürich setzt seit ein paar Jahren auf das Konzept der Sprachassistenzen. Sie beschäftigt jedes Jahr je zwei Sprachassistent:innen für die Sprachen Englisch und Französisch. Die Schulleitung ist vom Mehrwert überzeugt und zwar nicht nur in Hinblick auf die Lektionen an sich. Auch die Sprachlehrpersonen profitieren davon, denn Sprachassistent:innen bringen Authentizität - auch in die Belegschaft, Events und Projekte.

Unterrichtsformen und Stundenplan 

Abhängig von der Lerneinheit arbeiten die Sprachassistent:innen entweder selbständig mit den Lernenden oder im Teamteaching mit einer Lehrperson. Die Planung des Einsatzes ist praktisch aufgegleist und hat sich bewährt: Die Lehrpersonen können zu Beginn des Schuljahres eine:n Sprachassistent:in für gewisse Lektionen «buchen». Je nach Dringlichkeit der gewünschten Unterstützung markieren sie ihre Anfrage mit einer anderen Farbe. Die zuständige Fachgruppe erstellt danach aus diesen Informationen einen Stundenplan.

Gastschulen profitieren von Fördergeldern

Movetia vergütet den Gastschulen pro Person und Assistenzjahr einen Teil der Lohnkosten, rekrutiert die Sprachassistent:innen und vermittelt sie an die Schulen. Der Call – die Frist zur Einreichung einer so genannten «Bedarfsmeldung» - läuft noch bis Ende Januar, kann aber nach Absprache auch verlängert werden.

Suitable funding opportunities

  • Sprachassistenz in der Schweiz

    Unterrichten Sie für die Dauer eines Schuljahres Ihre Muttersprache an einer Schule in der Schweiz. Während der bezahlten Unterrichtstätigkeit als Sprachassistent:in sammeln Sie Erfahrungen als Lehrperson, entdecken die Schweizer Kultur und verbessern Ihre Sprachkenntnisse. 

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