Der Bund lanciert die Debatte über die Kulturförderung

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 9. Juni die Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2025-2028 eröffnet. Die Förderung der Mehrsprachigkeit und der Austausch zwischen den Sprachregionen zählen weiterhin zu den wichtigsten Zielen der Kulturpolitik des Bundes.

Farbiges Bild vom Bundeshaus in Bern

Der Bund hat die Covid-Krise zum Anlass genommen, in Absprache mit den Kantonen, Städten, Gemeinden und kulturellen Vereinen die aktuellen Herausforderungen der Kultur in der Schweiz eingehend zu analysieren. Unter den sechs definierten Handlungsfeldern für den Zeitraum 2025-2028 möchte der Bundesrat insbesondere die Nachhaltigkeit im Kultursektor sowie den sozialen Zusammenhalt durch einen breiten Zugang zur Kultur fördern. Für die Umsetzung dieser Kulturpolitik sind 1‘001.9 Millionen Franken vorgesehen.

Austausch und Mobilität

Der sprachliche Austausch zählt weiterhin zu den wichtigsten Zielen des Bundes. Movetia führt dieses Mandat seit 2016 aus und übernimmt die Koordination und Umsetzung der Austausch- und Mobilitätsprojekten. In diesem Zusammenhang ist der Bundesrat der Ansicht, dass die verschiedenen Förderprogramme ausgebaut werden sollen. Dazu gehört die Einführung eines strukturierten Programms für den individuellen Schüleraustausch, ähnlich demjenigen für Erasmus+, sowie die Stärkung der bestehenden Programme, insbesondere in der beruflichen Grundbildung, beim Austausch von Lehrpersonen und beim Klassenaustausch. Der Bund will auch den beiden Minderheitssprachen des Landes, Italienisch und Rätoromanisch, besondere Unterstützung bieten. 

Der Bundesrat sieht im schulischen Austausch innerhalb der Schweiz weiterhin ein zentrales Instrument zur Förderung der individuellen Sprachkompetenzen und der Verständigung zwischen den Sprachregionen. Um das zu erreichen und den Austausch zu einem echten Instrument für die Verständigung und den nationalen Zusammenhalt zu machen, müssen die finanziellen Mittel angemessen sein. «Die Anstrengungen, die die nationale Agentur und mehrere Kantone in den letzten Jahren unternommen haben, tragen Früchte. Alles deutet darauf hin, dass die Nachfrage im Zeitraum 2025-2028 weiterwachsen wird», betont Olivier Tschopp, Direktor von Movetia. Das Vernehmlassungsverfahren zur Kulturbotschaft läuft bis zum 22. September 2023.

Infografik zeigt steigende Vertragszahlen der nationalen Mobilitäten

Purschidas da promoziun adattadas

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    Schüler:innen leben bis zu ein Jahr lang in einer anderen Sprachregion der Schweiz oder im Ausland und besuchen dort die Schule.

Adattà al tema

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    Die EDK will den Schüler:innenaustausch fördern. Sie bekräftigt diesen Entscheid in einer Ende Juni veröffentlichten Stellungnahme, im Rahmen der Debatte über das Erlernen der Landessprachen, nachdem die Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) 2023 anhaltende Unterschiede im Erwerb von Fremdsprachenkompetenzen bei Schüler:innen in der Schweiz gezeigt hatten. Vor diesem Hintergrund unterstreicht Movetia die Bedeutung von Austauschaktivitäten. Diese fördern die Lernmotivation, verbessern die Sprachkompetenzen, stärken die Mehrsprachigkeit und festigen den nationalen Zusammenhalt.

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    Die Förderung von Austausch und Mobilität geht weiter, aber die Governance bleibt ungeklärt. Das Movetia-Gesetz sah eine Änderung der Rechtsform der nationalen Agentur von einer privatrechtlichen Stiftung zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt vor. Diese Änderung war 2019 von der Eidgenössischen Finanzkontrolle empfohlen worden, um die Governance-Kriterien des Bundes zu erfüllen. Folgen Sie den einzelnen Schritten des politischen Prozesses in diesem Newsfeed.

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    Die 2. nationale Austauschwoche fand am Dienstag in Bern einen Höhepunkt. Bundesrat Guy Parmelin nahm mit rund 70 Schülerinnen und Schülern aus allen vier Sprachregionen der Schweiz an einer von Movetia organisierten Veranstaltung teil. Auch die Berner Regierungsrätin Christine Häsler, Mitglied der EDK, war mit von der Partie. Die nationale Austauschwoche dauert noch bis am Freitag. Rund 3'500 Schülerinnen und Schüler werden wohl die Sprachgrenzen des Landes überschreiten.