Von Ungleichheiten auf der Welt lernen
Internationale Mobilitäten mit Kunstinstitutionen aus politisch fragilen Ländern zu organisieren, ist anspruchsvoll - aber möglich. Dies beweist ein internationales Kooperationsprojekt, das die ZHdK in Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen in Abchasien und Kuba umgesetzt hat.
Dieses internationale Kooperationsprojekt wurde im Rahmen des Internationalen Programms gefördert und zielte darauf ab, einen Austausch mit Bildungseinrichtungen aus Regionen/Ländern wie Abchasien oder Kuba herzustellen, mit denen es bisher nur selten eine Zusammenarbeit gibt. Das Hauptziel bestand darin, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und neue Ideen für die Entwicklung von Studienangeboten zu entwickeln und diese im Bildungssektor der Schweiz zu verbreiten. Da die Umsetzung genau in der Mitte der Covid-Pandemie stattfand, sahen sich alle Beteiligten mit einigen unerwarteten Herausforderungen konfrontiert, die sie erfolgreich meisterten.
Steckbrief des Projekts
Titel: Learning from Inequality: The Arts of International Cooperation
Periode: 2019 –2023
Institutionen: Zürcher Hochschule der Künste ZHdK - Schweiz // Abkhaz State University – Georgien // Istituto Superior de Arte – Kuba
Projektverantwortliche: Bettina Ganz, ZHdK
Aktivitäten:
- Die Entdeckung anderer Perspektiven und Realitäten im gegenseitigen Austausch mit Studierenden und Lehrenden der Partnerinstitutionen.
- Anpassungsfähigkeit durch die Begegnung und den Austausch mit internationalen Partnerinstitutionen aus Regionen sogenannter fragiler Länder (instabile wirtschaftliche und/oder politische Situation), die durch Covid besonders betroffen waren. Die daraus resultierende Flexibilität und Bereitschaft, mit grossen Unsicherheiten ohne die übliche Infrastruktur, wie z.B. Internetzugang, zu arbeiten.
- Die gewonnenen Erfahrungen fliessen in die Umsetzung neuer, eigener Module in Studium und Lehre ein, wie zum Beispiel in das mittlerweile an der ZHDK umgesetzte CAS "Arts and International Cooperation" und in das Forschungsprojekt "Zeitgenössische Kunst, Populärkultur und Friedensförderung".
- Die aktuellen globalen Entwicklungen mit unzähligen Konfliktregionen, wachsenden Fluchtbewegungen, der Bekämpfung von Armut und Diskriminierung sowie dem Klimawandel erfordern Formen der Zusammenarbeit, die über Solidarität hinaus auf gegenseitigem Respekt basieren.
Interview mit Bettina Ganz
Bettina Ganz, Projektleiterin an der ZHdK, erzählt, wie die Zusammenarbeit verlief und was die "lessons learned" aus dieser Erfahrung waren (Interview in Englisch).
Video Lida Doumouliaka
Lida Doumouliaka, Choreographin, Tänzerin und Musikerin, ging im Rahmen dieses Projekts nach Kuba, um am Istituto Superior de Arte in Havanna zu studieren. Sie berichtet über ihre Erfahrungen; die Herausforderungen, denen sie begegnete, die Auswirkungen auf ihre berufliche Laufbahn und vor allem, was sie nach ihrer Rückkehr nach Zürich mitnehmen konnte.
Hintergrund - Kooperationen mit Schweizer Leitung
Movetia bietet die Möglichkeit, im Rahmen von Kooperationen mit Schweizer Leitung Projekte für die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem Rest der Welt umzusetzen. Schweizer Bildungseinrichtungen (alle Bildungsstufen) können einmal pro Jahr einen Antrag auf Mittel bei Movetia einreichen. Die Projekte müssen zur Entwicklung und Verbesserung des Schweizer Bildungssystems durch Kooperationen zwischen einer oder mehreren Schweizer Institutionen und einer oder mehreren europäischen oder aussereuropäischen Institutionen beitragen.