Sizilien hautnah: Einblicke in die europäische Jugendarbeit
Ein Study Visit führte Fachpersonen der Schweizer Jugendarbeit nach Sizilien und ermöglichte Begegnungen mit engagierten Gemeinden und Organisationen sowie Einblicke in die sozialen Realitäten und Projekte vor Ort. Der Austausch wirkte über das Erlebte hinaus: Er vertiefte Partnerschaften, brachte neue Ideen hervor und legte den Grundstein für zukünftige internationale Jugendprojekte.
Im Dezember 2024 besuchte eine Delegation von Schweizer Jugendarbeitenden des Vereins zur Kinder- und Jugendförderung Deutschfreiburg VKJ die italienische Region Sizilien im Rahmen eines von Movetia geförderten Study Visits. Ziel des Austauschs war, Einblick in die lokalen Besonderheiten der Jugendarbeit und soziale Projekte vor Ort zu erhalten sowie nachhaltige Partnerschaften für zukünftige Mobilitätsprojekte zu etablieren.
Der Besuch in Sizilien ist die Weiterentwicklung eines Projekts namens Europe Goes Switzerland, welches bereits eine erste internationale Vernetzung unter Jugendarbeitenden ermöglichte. Während des Aufenthalts wurde die Realität der italienischen Jugendarbeit sowohl sicht- als auch erlebbar und gute Praxisbeispiele wurden diskutiert. Das vielfältige Programm umfasste Treffen mit lokalen Verwaltungen, Besuche von Kultur- und Bildungsinstitutionen sowie intensive Gespräche mit Fachpersonen vor Ort. Gemäss der Schweizer Delegationsleitung, Cosima Oesch, war insbesondere das Engagement der gastgebenden Organisation Education in Progress, die die Schweizer Jugendarbeitenden durch Orte wie Brolo, Oliveri und Messina führte und Einblicke in soziale und politische Realitäten bot, beeindruckend:
Dank der engagierten Begleitung unserer italienischen Partner und dem Austausch mit Schlüsselpersonen vor Ort, konnten wir die Herausforderungen der sizilianischen Jugendarbeit aus erster Hand kennenlernen. Die Austauscherfahrung hat zudem unsere Partnerschaft vertieft und neue Projektideen inspiriert.
Der intensive Fachaustausch ermöglichte es somit, die Herausforderungen, Ansätze und Good Practices der lokalen Jugendarbeit kennenzulernen und so auch Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen. In besonderer Erinnerung blieb zum Beispiel die Idee eines Fotowettbewerbs oder einer Plakatkampagne mit den unterschiedlichsten Gesichtern aus einem Dorf – ein kreativer Weg, wie Jugendliche sich mit ihrem Wohnort identifizieren und ihn neu entdecken können. Nebst den gewonnenen Erfahrungen, die in die Jugendarbeit im Schweizer Kontext einfliessen sollen, ging es aber vor allem auch darum, den Grundstein für weitere internationale Projekte zu legen.
Bereits jetzt ist ein Folgeprojekt in Planung: Für den Herbst 2025 ist eine Jugendbegegnung zwischen Schweizer und italienischen Jugendlichen vorgesehen. Dabei werden sich die Jugendlichen im Zug gemeinsam auf den Weg von Mailand bis nach Sizilien machen und sich an verschiedenen Stationen zum Thema Migration und Klimawandel weiterbilden. Nebst dem Wissenszuwachs steht dabei die Förderung von Sozial- und interkultureller Kompetenz sowie die Befähigung zur aktiven Partizipation in Gesellschaft und Politik im Fokus. Dieses Projekt wird ebenfalls von Movetia finanziert.
Der Study Visit in Sizilien ist somit ein gelungenes Beispiel für praxisnahe, nachhaltige Vernetzung in der europäischen Jugendarbeit und zeigt exemplarisch, wie internationale Zusammenarbeit zur qualitativen Weiterentwicklung der Jugendarbeit beiträgt und das Fundament für langfristige Kooperationen legen kann.
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