Gut vorbereitet ins Job Shadowing

Ein Projekt zwischen den Primarschulen Lichtensteig und Triesen zeigt, worauf es bei einer guten Vorbereitung von Unterrichtsbesuchen ankommt. Die beteiligten Lehrpersonen und Schulleiter von «Lichtenstein meets Lichtensteig» berichten über ihre Erfahrungen beim Job Shadowing.

Ein Job Shadowing (Hospitationen) an einer anderen Schule bietet wertvolle Einblicke und nachhaltige Impulse für die eigene Unterrichts- und Schulentwicklung. Lehrpersonen und Schulleitende begleiten ihre Peers an einer anderen Schule im Arbeitsalltag und erhalten dadurch authentische Einblicke in deren Schulkultur und andere pädagogische Ansätze. Eine gute Vorbereitung für die gezielte Beobachtung im Unterricht und die anschliessende Reflexion steigert den Mehrwert für alle Beteiligten. 

Liechtenstein meets Lichtensteig

Movetia unterstützt Job Shadowings von Schulpersonal an Schulen im Ausland oder solchen in anderen Sprachregionen der Schweiz. Das von der PH St. Gallen koordinierte Projekt «Liechtenstein meets Lichtensteig» ist eines davon. Es brachte Lehrpersonen und Schulleitungen aus den Primarschulen in Lichtensteig (Schweiz) und Triesen (Liechtenstein) zusammen. Besonders in den Bereichen "altersdurchmischtes Lernen" und "Aufgabenqualität" sollen die beiden Schulen voneinander lernen. Während den insgesamt vier Besuchstagen beobachteten die Lehrpersonen und Schulleiter Unterricht und diskutieren über pädagogisch-didaktische Ansätze, um neue Perspektiven für ihre eigene Praxis zu gewinnen. Die Job Shadowings waren Teil eines Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojektes zwischen den Schulen und boten dem gesamten Team eine praxisnahe Weiterbildung.

Was eine erfolgreiche Vorbereitung ausmacht

Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um den grösstmöglichen Nutzen aus einem Job Shadowing zu ziehen und langfristige Erkenntnisse zu gewinnen. 

Im Projekt zwischen Lichtenstein und der Schweiz lag ein besonderes Augenmerk auf der Vorbereitung der Lehrpersonen sowie der angeleiteten Auswertung der Beobachtungen. 

Einige unternommene Planungsschritte:

  1. Die Schulleiter der beiden Schulen und die externe Projektleitung der PH St. Gallen trafen sich zu einem gemeinsamen Essen, um sich kennenzulernen und die Ziele und Umsetzung des Projektes zu besprechen.
  2. Alle Beteiligten trafen sich anschliessend zum Projektstart. Die beiden Schulteams lernten sich vor den geplanten Unterrichtsbesuchen in einem informellen Rahmen beim Minigolfspielen kennen. Beide Kennenlerntreffen konnten dank erhaltener Unterstützung für organisatorischen Aufwand des Projekts durchgeführt werden.
  3. In einer 6-köpfigen Steuergruppe bestehend aus Schulleitung und Lehrpersonen wurde der inhaltliche Fokus der gegenseitigen Besuche festgelegt.
  4. Für die Besuche wurde von der Projektleitung ein Tagesdossier mit Programm, Zielen und Beobachtungsauftrag erstellt.
  5. Die zeitlich grosszügig bemessene Mittagspause mit gemeinsamem Essen erlaubte einen Austausch unter den Teilnehmenden im informellen Setting.
  6. Die Auswertung fand in Gruppen statt, die nach Funktion und Stufe unterteilt waren. Sie beinhaltete ein Feedback an die beobachteten Lehrpersonen und eine Reflexion zum Praxistransfer und künftigen Entwicklungsthemen an beiden Schulen.

Weshalb diese Planungsschritte fürs Projekt so wichtig waren, erzählen die beteiligten Lehrpersonen, Schulleiter und der Projektleiter in kurzen Video-Statements:

Checkliste zur Vorbereitung von Job Shadowings

Nutzen Sie unsere Checkliste als Hilfsmittel zur Planung Ihres eigenen Job Shadowings.

Im Förderangebot «Hospitieren und Unterrichten im Ausland» erfahren Sie, wie Sie selbst ein Job Shadowing organisieren und finanzielle Unterstützung beantragen können. 

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