Es bewegt sich was bei der grünen Mobilität

Initiativen für eine umweltfreundlichere Mobilität sind weiterhin im Aufschwung. Hochschulen versuchen ihre Emissionen zu verringern, während die europäischen Bahnunternehmen ihr umweltfreundliches Angebot erweitern. Ein Überblick.

Zuggleis durch grüne Wiesenlandschaft.

Die Covid-19-Pandemie hat die Mobilitäten zwischen der Schweiz und dem Ausland gewiss gebremst, doch sie hat auch ermöglicht, die Entwicklungen für umweltfreundlicheres und nachhaltigeres Reisen voranzutreiben. Die Frage des Klimas ist heute unausweichlich, und es werden in allen Bereichen Massnahmen ergriffen, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu dämpfen. Auch die internationale Mobilität ist betroffen. 

Aktive Schweizer Hochschulen

In wenigen Jahren sind die sogenannten «grünen» Initiativen für eine verantwortungsvollere Mobilität an Schweizer Hochschulen aufgeblüht, dies sowohl auf Veranlassung der Studierenden als auch der Rektorate. Inzwischen sind weitere Strategien zu den Best Practices hinzugekommen.

Neue Beispiele

Ausweitung der Reiseangebote per Nachtzug

Die SBB bauen ihr Angebot von Zugreisen zwischen der Schweiz und Europa mit einer klaren Strategie aus; bis 2025 streben sie 25 Nachtzugziele an. «Wir entwickeln derzeit ein Angebot mit unseren Partnern SNCF, Deutsche Bahn, ÖBB und Trenitalia», erklärt SBB-Chef Vincent Ducrot in einem Interview, das im Juni 2021 in Le Matin Dimanche und in der SonntagsZeitung veröffentlicht wurde.

Aktuell können bereits 10 europäische Städte (Berlin, Wien, Hamburg, Hannover, Graz, Potsdam, Zagreb, Budapest, Prag und Ljubljana) mit dem Nachtzug aus der Schweiz erreicht werden. Bis Ende 2021 wird auch Amsterdam zu diesen Zielen gehören, sowie Rom ab 2022 und Barcelona Ende 2024.

Gleiche Entwicklungen finden in Europa statt, mit neuen Angeboten für Nachtzugrouten und neuen Wagons, die mehr Komfort bieten sollen. Die Art, zu reisen, ändert sich, und die Akteurinnen und Akteure der Mobilität passen entsprechend ihre Angebote zum Wohl der Umwelt an.

ETH Zürich – Interview mit der Leiterin des Projekts «Stay grounded, keep connected»

Die ETH Zürich hat seit 2017 ein innovatives und ambitioniertes Projekt erarbeitet mit dem Ziel, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2025 pro Person um 15 Prozent zu senken (gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016–2018). Susann Görlinger, die Leiterin des Projekts, beantwortet die Fragen des SBB-Magazins Via in der Sommerausgabe 2021. Ausserdem ist eine Karte der Flug- und Zugrouten mit dem jeweiligen CO2-Ausstoss verfügbar. Damit lässt sich nicht nur die Reisezeit vergleichen, sondern auch die Emissionen, die je nach gewähltem Transportmittel verursacht werden.

Was es bei den Flugreisen braucht, ist ein Kulturwandel. Der ist zum Teil passiert: Nicht nur innerhalb der ETH ist der Zuspruch gross. Inzwischen wird das Thema von verschiedenen Hochschulen aufgegriffen und wir teilen unsere Erfahrungen in einem wachsenden Netzwerk.
Susann Görlinger, ETH Zürich

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