Austausch und Mobilität: Nachfrage steigt weiter
Das Interesse für Austausch und Mobilität blieb auch 2023 hoch. Die Nachfrage hat das Angebot in fast allen Bildungsbereichen übertroffen. Das freut die nationale Agentur Movetia, die ihren Jahresbericht und ihre Statistiken über die geförderten Mobilitäten und Kooperationen veröffentlicht hat. Die Zahlen zeigen einen Anstieg der Nachfrage, der jedoch durch begrenzte finanzielle Mittel gebremst wird. 2024 werden erneut Weichen gestellt für Austausch und Mobilität: das Parlament verabschiedet die BFI-Botschaft und die Kulturbotschaft 2025-2028, parallel wird die Assoziierung der Schweiz an Erasmus+ verhandelt.
Das Interesse an Austausch und Mobilität hat im Jahr 2023 nicht nachgelassen, ganz im Gegenteil. Im vergangenen Jahr überstieg die Nachfrage sogar das Angebot in fast allen Bildungsbereichen. So hat sich beispielsweise die internationale Mobilität in der Schulbildung mehr als verdoppelt und auch die Mobilität von Lernenden in der Schweiz hat sich erfreulich entwickelt. Dies geht aus unserem Jahresbericht und unseren digitalen Statistiken hervor, die nun publiziert sind.
Trotz dieser guten Indikatoren verzeichnet die Gesamtzahl der geförderten Mobilitäten einen Rückgang um 6 % auf 34'300. Dieses Ergebnis erklärt sich zum Teil durch die Anzahl der Mobilitäten auf Tertiärstufe (Hochschulen und höhere Fachschulen), die aus Budgetgründen nicht erhöht werden konnte. Die Nachfrage zeigt jedoch im Jahr 2023 mit über 14'000 beantragten Mobilitäten deutlich nach oben, sie übersteigt die bewilligten Mobilitäten um einen Drittel.
Unzureichende finanzielle Mittel
Während das Interesse an Austausch und Mobilität auf allen Bildungsstufen wächst, halten die finanziellen Mittel nicht Schritt. Im Jahr 2023 betrug das Gesamtbudget, das vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, dem Bundesamt für Kultur und dem Bundesamt für Sozialversicherungen bereitgestellt wurde, 66 Millionen CHF. Dieser Betrag konnte die Nachfrage nicht decken.
2024 ist bereits gut angelaufen, die Nachfrage und Projekte sind da. Die BFI- und Kulturbotschaften 2025-2028, die im Laufe dieses Jahres im Parlament diskutiert werden, sehen zusätzliche Fördergelder für Austausch und Mobilität vor. Nur wenn genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden, kann Movetia den Erwartungen des Schweizer Bildungssystems gerecht werden. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und die internationale Vernetzung des Bildungssystems, die auch im Zentrum der aktuellen Verhandlungen zur Wiederassoziierung an Erasmus+ stehen.