Die Schweiz könnte sich 2027 Erasmus+ wieder anschliessen

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung am 6. November den Grundsatzentscheid für die Beteiligung an Erasmus+ getroffen. Er wird dem Parlament den entsprechenden Finanzierungsbeschluss im Rahmen der Botschaft zum Gesamtpaket über die Verhandlungen mit der EU unterbreiten. Damit könnte die Schweiz 2027 dem europäischen Bildungsprogramm Erasmus+ wieder beitreten. 

Movetia begrüsst den Entscheid, welcher der Schweizer Assoziierung zum Programm Erasmus+ eine präzisere und konkretere Perspektive gibt. Zwar diskutiert und entscheidet das Parlament das Dossier erst, doch die vom Bundesrat eingeschlagene Richtung ermöglicht es der nationalen Agentur und den Akteuren des Bildungssystems in der Schweiz, sich in den nächsten zwei Jahren vorzubereiten.

Die nationale Agentur muss in einem Akkreditierungsprozess nachweisen, dass sie die Management- und Qualitätskriterien erfüllt, die für die Agenturen der Programmländer gelten. Dies sollte kein Problem darstellen, da die Organisation und die internationale Tätigkeit von Movetia bereits weitgehend dem System der europäischen Projektaufrufe für Mobilität und Kooperationen entspricht.

Movetia will die Zeit auch nutzen, die Bildungsakteure zu sensibilisieren und auf die Wiederassoziierung vorzubereiten. Das Förderprogramm umfasst alle Bildungsstufen von der obligatorischen Schule bis zur Tertiärstufe, über die Berufsbildung, die ausserschulische Jugendarbeit und die Erwachsenenbildung, zusätzlich auch den Sport. 

Erasmus+ ist das umfangreichste Bildungsprogramm zur Förderung der Mobilität und Kooperation in Europa und darüber hinaus. An der aktuellen Programmgeneration beteiligen sich 33 Länder, und Erasmus+ verfügt über ein Budget von 26,2 Mrd. EUR. Durch eine Assoziierung könnten Schweizer Institutionen und Organisationen wieder uneingeschränkten Zugang zu Angeboten, Tools und Netzwerken erhalten. 

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