Ohne Internationalisierung keine Innovation
Am 4. November fand die Konferenz «Innovation throught Internationalisation» statt. Am Event nahmen mehr als hundert internationale und mehrsprachige Gäste teil. Sie erfuhren von Schweizer und europäischen Redner:innen, wie sich Internationalisierung und Innovation gegenseitig beeinflussen.
Internationalisierung – der Schlüssel zu einer vielfältigen Welt ...
Die gemeinsam von Movetia, der Academic Cooperation Association (ACA) und swissuniversities organisierte Veranstaltung wurde mit einem ersten Panel eröffnet. Aus der Schweiz dabei waren Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, Yves Flückiger, Rektor der Universität Genf und Präsident von swissuniversities, sowie Christian Simm, Leiter des International Relations Office der Universität Zürich. Die Eingliederung der Schweiz in die europäischen Bildungs- und Forschungsnetzwerke wurde natürlich angesprochen, die Diskussion konzentrierte sich jedoch hauptsächlich auf die Zusammenhänge zwischen Internationalisierung und Innovation. Die internationalen Gäste Piet van Hove, Präsident der EAIE, und Sijbolt Noorda, emeritierter Präsident der Universität Amsterdam, betonten die Rolle der internationalen Mobilität in der Vorbereitung der Gesellschaft von morgen. Einer der zu Recht gegenüber der Internationalisierung immer wieder geäusserten Vorbehalte, ist das Risiko einer übertriebenen Vereinheitlichung. Sijbolt Noorda erinnerte äusserst eloquent daran, dass Internationalisierung jedoch auch ein wichtiges Mittel sein kann, um dieser Tendenz entgegenzuwirken: «One of the central motivations for internationalisation today is to connect students to the real world, which is a world of local differences, a world of many different valleys. Erasmus is designed to do exactly that: training your mental mobility – moving from one field to another, learning from cross-overs, and having a deep understanding for the meaning of cultural differences. The future of humanity is about relearning to live with differences, and education is key to solving many of our existential threats.»
... und zu mutiger und inklusiver Innovation
Trotz starker Vision verläuft die Umsetzung von Internationalisierungsstrategien in der Praxis selten vollkommen reibungslos. Während drei interaktiven «Campfire Sessions», moderiert von Marina Casal Sala (Universitat Rovira i Virgili, Spanien), Eva Haug (Amsterdam University of Applied Sciences) und Piet van Hove (EAIE), tauschten sich die Teilnehmenden zu den Themen Einbeziehung der Teams in Internationalisierungsstrategien, «Collaborative Online International Learning» (COIL) und Digitalisierung internationaler Aktivitäten aus. Die Gespräche verdeutlichten die Notwendigkeit, die Akteurinnen und Akteure der Internationalisierung in die Prozesse miteinzubeziehen, gemeinsame Ziele zu ermitteln und jene digitalen Lösungen zu fördern, die einem möglichst breiten Publikum zugänglich sind. Die drei Sessions riefen auch einen wichtigen Grundgedanken in Erinnerung: Innovation und Internationalisierung bedeuten Veränderung, und Veränderung trifft oft auf Zweifel und Widerstand. Rückschläge auf dem Weg sind also ganz normal!
Eine Vision, eine Mission
Wie wichtig das Experimentieren trotz alledem ist, betonten alle Rednerinnen und Redner – oder, um es mit Edwin van Rest, Gründer des Start-ups Studyportals, zu sagen: «be open to fail!». Nach der Präsentation von Olga Wessel, Leiterin des ECIU Brüssels, zur zentralen Rolle internationaler strategischer Partnerschaften im Bereich der Innovation, beendete Jonas Brunschwig, CEO von Swissnex India, den Tag mit einem aussagekräftigen Bild: die Entwicklung neuer internationaler Projekte sei wie «der Bau eines Flugzeugs in vollem Fluge». Ähnlich benötigt auch Internationalisierung – besonders, wenn sie auf Innovation abzielt – Mut, Risikobereitschaft und einen festen Glauben an die gemeinsame Mission.