Jahresveranstaltung Berufs- und Erwachsenenbildung 2025

Am Donnerstag, 20. Februar stand in Biel alles im Zeichen der Bewegung und dem Austausch. Mit Fachinputs und angeregten Diskussionen setzten sich rund 200 Akteur:innen der Berufs- und Erwachsenenbildung mit den thematischen Schwerpunkten der BFI-Botschaft auseinander: Chancengleichheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. 

Rémy Hübschi (SBFI) an der Jahresveranstaltung 2025

Wie können Austausch und Mobilität in der Berufsbildung gefördert werden? Welche Rolle spielen Chancengleichheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung und Nachhaltigkeit dabei? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahresveranstaltung der Berufs- und Erwachsenbildung. Wir blicken auf ein Event mit praxisnahen Inputs, vielfältigen Perspektiven und neuen Denkanstössen zurück – ganz im Sinne von «Austausch fait bouger». 

Die wichtigsten Takeaways

Die Auftaktrede der Veranstaltung übernahm Virginie Borel, die Geschäftsführerin des Forums für Zweisprachigkeit. Sie erläuterte den Zuschauenden die drei Ansätze, die das Forum für die Zweisprachigkeit fördert:  Bilinguale Bildungsgänge (auch in der Berufsschule), die Nutzung der Digitalisierung in Form von E-Tandems und Klassentreffen mit Schüler:innen unterschiedlicher Sprachen. 

Prof. Dr. Claudio Schilter, Assistenzprofessor der Universität Bern führte uns als nächstes in die Chancengerechtigkeit als Entscheid zwischen Produktivität und Fairness ein. Klassische Diskriminierung, bei der ganze Gruppen ausgeschlossen werden, ist aus Sicht eines Ökonomen ineffizient, weil die Auswahl der Kandidierenden verkleinert wird und deshalb «schlechtere» Kandidierende berücksichtigt werden. Ein mögliches Ziel kann hier sein, als ungerecht wahrgenommene Unterschiede abzubauen, oder Personen mit geringeren Chancen zu fördern. 

Fotogalerie 

Bilder von Moritz Schmid

Ebenfalls auf unserer Bühne begrüssen durften wir Rémy Hübschi, stellvertretender Direktor Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation. Ausbildungen folgen dem Bedarf der Wirtschaft und nehmen Trends auf: bestehende Bildungsgänge passen sich an aktuelle Herausforderungen an, neue Bildungsangebote entstehen im Rahmen des Strukturwandels. Auch spannend: Die neuen Berufsbilder, die dank der Digitalisierung und dem nachhaltigen Wandel entstehen, wie beispielsweise die Solarinstallateurin. 

Später erzählte Andreas Klausing, Mitglied der Geschäftsleitung von educa, wie Digitalisierung mit Mobilität und Austausch in der Berufsbildung zusammenhängt. Eine digitale Identität ist die Voraussetzung dafür, dass Bildungsabschlüsse verifizierbar sind und alle selbstbestimmt entscheiden können, wer sie sehen kann. 

Als eine Expertin im Bereich nachhaltige Entwicklung in der Bildung durften wir zudem Klára Sokol, Direktorin der éducation21 auf der Bühne begrüssen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt die Kompetenz, verantwortungsvoll zu handeln. Das umfasst sehr ähnliche transversale Kompetenzen, die auch durch Austausch und Mobilität gestärkt werden.  

Und last but not least sprach Prof. Dr. Lukas Graf, Leiter des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung über Barrieren und Hürden der Mobilität. Indem wir verschieden strukturelle Barrieren überwinden, können wir Austausch und Mobilität fördern. Wir können unter anderem an die überfachlichen Kompetenzen in den Lehrplänen und eine starke Tradition der Zusammenarbeit in der Berufsbildung anknüpfen. 

Das Schlusswort der Veranstaltung übernahm Direktor Olivier Tschopp, der ganz im Zeichen von Austausch fait bouger verkündete: Gemeinsam weiter – für eine nachhaltige, chancengerechte und digitale Berufsbildung. 

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