Angehende Polybauer:innen im Austausch

Das Bildungszentrum Polybau hat in der Schweiz eine Monopolstellung bei der Ausbildung von Gebäudehüllenspezialisten wie Dachdecker:innen oder Gerüstebauer:innen. Die Bildungsinstitution strebt nun eine kontinuierliche Partnerschaft mit verschiedenen Berufsschulen in Deutschland und Österreich an.

Bild eines Gerätes für den Polybau.

Ein fachlich detaillierter Austausch über Bildungspläne, Lehrpläne, praktische Lehrinhalte, zeitgemässe Lehrmethoden ist auf kantonaler und nationaler Ebene aufgrund der Alleinstellung des Bildungszentrums in der Schweiz nicht möglich. Aus diesem Grund erfolgt für die Fachrichtungen Steildach, Fassade, Abdichten, Gerüstbau und Sonnenschutz über ein europäisches Mobilitätsprojekt seit 2018 ein kontinuierlicher Austausch mit den Berufsschulen in Hallein (A), Waldkirchen (D), Pirmasens (D) und Gross-Gerau (D). Lernende und das Lehrpersonal profitieren vom gegenseitigen Austausch.

Mobilität und Kooperation

Ziel der Mobilitätsprojekte ist es, motivierte und interessierte Lernende über den normalen Berufsalltag hinaus zu fördern. Dafür sind mehrwöchige Gruppenaufenthalte im Gastland mit Besuch der Berufsschule und der Arbeit in einem Gastbetrieb vorgesehen. Auch das Bildungszentrum Polybau erhält Besuch von Kollegen und Lernenden aus dem deutschsprachigen Raum. Die Teilnehmenden sollen andere oder neue Unterrichtsformen, Inhalte und überbetriebliche Kurse kennenlernen und dadurch Lernenden ihren beruflichen Horizont erweitern sowie interkulturelle, soziale und persönliche Kompetenzen vertiefen.
Mittels des Austausches wird den beteiligten Schulen eine inhaltliche und kommunikative Vernetzung ermöglicht, was wiederum in eine langfristige Kooperation greift. Hauptziel ist dabei die Qualitätssicherung der jeweiligen schulischen Prozesse. Als Resultat daraus ergaben sich bereits Kooperationen für die Erstellung von gemeinsamen Lehrbüchern im deutschsprachigen Raum.

Rückblick und Ausblick auf lehrreiche Tage

Das Gelernte und die Eindrücke der gegenseitigen Besuche Anfang 2020 wurden in Berichten festgehalten: Die deutschen Lernenden lernten beispielsweise ein neues Gerüstsystem kennen und wussten dieses schnell umzusetzen, so dass das Gerüst bald stand. Die Schweizer Lernenden erstellten eine 3D-Planung einer Sparrendachkonstruktion am Computer (CAD), welche sie anschliessend in der Werkstatt zimmern durften. Auch Drohnen kamen zum Einsatz. An einem Simulator erlernen die Lernenden die Steuerung der Drohne. In der Praxis werden mit Hilfe der Drohne Schadstellen auf Dächern gesucht oder mit einer Wärmebildkamera die Wärmebrücken am Gebäude geortet.

Die teilnehmenden Bildungsinstitutionen schätzen den lehrreichen und internationalen Austausch. Deswegen soll dieser auch in Zukunft stattfinden.

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