Als Organisation Freiwillige aufnehmen
Ihre Organisation möchte europäische Freiwillige aufnehmen, die bei Ihren gemeinnützigen Projekten mithelfen und einen bereichernden interkulturellen Austausch ermöglichen? Mit dem Europäischen Freiwilligeneinsatz erhalten Sie sogar finanzielle Unterstützung dafür.
Übersicht
Für wen
- Organisationen in der Schweiz: NGOs, öffentlich-rechtliche Körperschaften, soziale Unternehmen sowie Unternehmen mit sozialer Verantwortung
Dauer des Freiwilligeneinsatzes
- 2 bis 12 Monate
Wo
- In der Schweiz
Unterstützung durch Movetia
- Finanzielle Unterstützung für Organisieren und Aufenthalt
Vorgehen
- Lassen Sie Ihre Organisation akkreditieren und reichen Sie danach Förderanträge ein.
Fristen und Termine
- Akkreditierung: Jederzeit
- Antragsfrist:: voraussichtlich März und Oktober 2025 / Projektstart: 1. Juni und 1. Dezember 2025
- Projektstart: 1. Juni und 1. Dezember 2024
Im Detail
Als Organisation in der Schweiz können Sie europäische Freiwillige im Alter von 18 bis 30 Jahren aufnehmen. Diese beschäftigen Sie bei einem gemeinnützigen Projekt während zwei bis zwölf Monaten.
Der Europäische Freiwilligeneinsatz wird vom Schweizer Programm zu Erasmus+ finanziert und ist das Schweizer Pendant zum Europäischen Solidaritätskorps (ESK).
Mehrwert
- Freiwillige aus einem anderen Land und einer anderen Kultur bringen frischen Wind in die Organisation und bereichern das Arbeitsklima.
- Bestehende Mitarbeitende profitieren von einem kulturellen Austausch und neuen Ideen der Freiwilligen.
- Sie erhalten Unterstützung bei den täglichen Arbeiten.
- Sie erweitern das internationale Netzwerk der Organisation.
- Sie ermöglichen jungen Menschen eine einzigartige Erfahrung.
Voraussetzungen
- Sie sind eine in der Schweiz ansässige Institution oder Organisation:
- Gemeinnützige Organisationen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs);
- Öffentlich-rechtliche Körperschaften, die auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene tätig sind;
- Soziale Unternehmen;
- Dachorganisationen, regionale Netzwerke;
- Unternehmen, die sich der sozialen Verantwortung (Corporate Social Responsibility) aktiv wahrnehmen.
Sie müssen die Qualitätskriterien des Europäischen Freiwilligeneinsatzes erfüllen, um die Akkreditierung zu erhalten. Diese umfassen Grundsätze zu den Aufgaben sowie die Betreuung und Begleitung im Lernprozess.
Förderbeiträge
- Organisationspauschale: 200 CHF (pro Person)
- Für den Aufenthalt: 29 CHF (pro Person und pro Tag)
- Versicherungen und eventuelle Visa-Gebühren gehen zu Lasten der Gastorganisationen.
Details zum Programm sowie die verschiedenen Pauschalen entnehmen Sie dem Programmleitfaden.
Vorgehen
Für Gastorganisationen im Ausland:
Beachten Sie, dass wir nur Organisationen in der Schweiz als Gastorganisationen akkreditieren. Europäische Organisationen, die Schweizer Freiwillige aufnehmen möchten, finden auf dieser Seite alle Informationen zu diesem Thema: Gastorganisation für Freiwilligeneinsatz werden (Link folgt).
Für Gastorganisationen in der Schweiz:
Folgen Sie diesen Schritten, um Freiwillige in Ihrer Organisation aufzunehmen:
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1. Akkreditierung
- Um Gastorganisation zu werden, müssen Sie sich bei uns akkreditieren. Damit stellen wir sicher, dass alle Organisationen die Qualitätsgrundsätze des Europäischen Freiwilligeneinsatzes einhalten. Mit einer erfolgreichen Akkreditierung verpflichten Sie sich zur Einhaltung dieser Standards und können Förderanträge bei uns einreichen. Alle Kriterien sind in unserem Programmleitfaden festgehalten. Bei Fragen beraten wir Sie gerne.
- Füllen Sie für die Akkreditierung folgendes Online-Formular aus:
Der Akkreditierungsprozess dauert insgesamt ca. 8 Wochen. Wir prüfen Ihren Antrag und führen anschliessend ein oder zwei Interviews mit Verantwortlichen Ihrer Organisation durch.
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2. Förderantrag einreichen
- Nach der Akkreditierung können Sie zweimal im Jahr Förderanträge bei uns einreichen. Bitte beachten Sie die Fristen im März und Oktober.
- Überlegen Sie sich, wofür Sie während der Projektlaufzeit Freiwillige einsetzen möchten. Rechnen Sie ausreichend Ressourcen ein, um die Freiwilligen zu begleiten.
- Folgende Informationen werden verlangt: Akkreditierungsnummer, Anzahl und Dauer der Mobilität, Bankverbindung.
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3. Finanzierungsentscheid und Auszahlung
- Wir teilen Ihnen etwa zwei Monate nach der Antragstellung den Finanzierungsentscheid mit und senden Ihnen einen Vertrag zu.
- Der Vertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Er gibt die gewährten Beträge an und legt die Verpflichtungen beider Parteien bei der Umsetzung des Mobilitätsprojekts fest.
- Eine erste Tranche der Beiträge von 40 % wird nach Unterzeichnung des Vertrags ausgezahlt. Die anderen beiden Tranchen (40 % und maximal 20 %) werden während des Projekts und am Ende des Projekts ausgezahlt.
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4. Freiwillige finden
- Um Freiwillige zu finden, können Sie Ihre Organisation auf unserer Plattform match&move Freiwilligeneinsatz registrieren und Angebote aufschalten.
- Werben Sie zudem über die internationalen Netzwerke Ihrer Organisation für Ihre Freiwilligenplätze.
- Alternativ können Sie an einer Europäischen Weiterbildung für Jugendarbeitende teilnehmen, um den Kontakt mit europäischen Organisationen zu erleichtern. Diese können Sie dabei unterstützen, Freiwillige zu finden.
- Interessierte Freiwillige können sich direkt bei Ihnen bewerben. Sie führen die Bewerbungsverfahren selbstständig durch.
- Sie stellen einen Vertrag aus und lassen ihn von dem/der Freiwilligen unterschreiben. Wir stellen Ihnen eine Vorlage dafür zur Verfügung.
- Sobald die Freiwilligen ausgewählt sind, registrieren Sie die Personen bei uns.
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5. Vorbereitung und Aufnahme der Freiwilligen
- Unterstützen Sie die Freiwilligen bei der Planung des Aufenthalts.
- Beantragen Sie falls nötig eine Aufenthaltsbewilligung und unterstützen Sie die Freiwilligen bei weiteren administrativen Belangen. Wir stellen Ihnen dafür ein Info-Kit mit den wichtigsten Informationen für den administrativen Prozess vor und während dem Einsatz zur Verfügung.
- Planen Sie die Arbeit der Freiwilligen. Halten Sie sich dabei an Vorschriften des Programms Europäischer Freiwilligeneinsatz.
- Heissen Sie die Freiwilligen willkommen, erklären Sie ihnen ihre Aufgaben, helfen Sie ihnen, sich in den lokalen Kontext zu integrieren und begleiten und unterstützen Sie die Freiwilligen in ihrem Lernprozess.
- Sie bezahlen die erhaltenen Förderbeiträge für die Freiwilligen (Taschengeld) monatlich an die Freiwilligen aus.
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6. Zwischen- und Schlussbericht ausfüllen
- Während des Projekts füllen Sie online je einen Zwischen- und einen Schlussbericht für uns aus.
- Sobald Sie 70 % der ersten Tranche genutzt haben, können Sie die nächsten 40 % einfordern. Den Restbetrag berechnen wir nach der Einreichung des Schlussberichts.
- In den letzten Wochen des Freiwilligeneinsatz führen Sie zudem mit den Freiwilligen ein Evaluierungsgespräch durch und stellen ihnen ein Zertifikat über die geleistete Arbeit und erlernten Kompetenzen aus.
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7. Über das Projekt berichten
- Berichten Sie über die Kanäle Ihrer Organisation über den Aufenthalt der Freiwilligen. So können andere Organisationen von diesen Erfahrungen profitieren.
- Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, um Ihre Reichweite zu erhöhen, z.B. durch einen Magazin-Beitrag auf unserer Website.
Fragen & Antworten
Wie kann ich Freiwillige finden, wenn meine Organisation kein internationales Netzwerk hat?
Über unsere Plattform match&move Freiwilligeneinsatz können Organisationen Freiwilligenangebote veröffentlichen und Freiwillige können sich direkt darauf bewerben. Wir bewerben die Plattform in der Schweiz und in Europa. Es ist aber wichtig, dass Ihre Organisation die eigenen Kommunikationskanäle nutzt, um für Ihre Angebote zu werben.
Was sind die Unterschiede zwischen dem Europäischen Freiwilligeneinsatz und dem Europäischen Solidaritätskorps (ESC)?
Der Europäische Freiwilligeneinsatz wird durch das Schweizer Programm zu Erasmus+ finanziert, das Europäische Solidaritätskorps (ESK) aus EU-Mitteln. Die beiden Programme haben gewisse Ähnlichkeiten, funktionieren aber getrennt voneinander. Z.B. ermöglicht das Schweizer Programm nur die Finanzierung individueller internationaler Freiwilligeneinsätze, während das europäische Programm ESK auch andere Formate der Mobilität finanziert (Teamfreiwilligeneinsätze, Solidaritätsprojekte usw.).