Inklusion und Chancengleichheit

Alle Menschen sollen an einem Austauschprojekt teilnehmen können, unabhängig von ihrer persönlichen Situation. Das erhöht die Qualität der Austauschprojekte und steigert den Lerneffekt aller Teilnehmenden. Wir unterstützen Menschen mit besonderen Bedürfnissen mit zusätzlichen Mitteln.

Inklusive Projekte, die Vielfalt aktiv fördern und wertschätzen, gewinnen an Qualität. Sie ermöglichen es, dass verschiedene Perspektiven und Erfahrungen zusammenkommen, was zu einem gesellschaftlichen Mehrwert führt. 

Wir möchten Sie als Projektträger:in dazu ermutigen, Ihre Austauschprojekte so zu gestalten, dass sie für alle Teilnehmenden zugänglich sind, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Fähigkeiten oder sozialem Hintergrund. Die Förderung von Chancengleichheit bedeutet, Barrieren zu erkennen und abzubauen, sodass jeder Mensch die gleichen Möglichkeiten hat, von einem Austausch zu profitieren.

Die Situation von Menschen und die Hindernisse, die sie antreffen, können vielfältig sein und sich je nach Kontext unterscheiden. Die folgenden Situationen (nicht erschöpfende Liste) können die Beteiligung an und den Zugang an Austauschprojekten beeinflussen:

  • Behinderungen: Menschen mit einer physischen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigung
  • Gesundheitliche Hindernisse: z.B. Menschen mit chronischen Krankheiten, schwerwiegenden medizinischen Problemen, psychischen Krankheiten etc.
  • Kulturelle Hindernisse: z.B. Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund; Angehörige nationaler, sprachlicher oder ethnischer Minderheiten etc.
  • Wirtschaftliche Hindernisse: z.B. Menschen, die in schwierigen finanziellen Verhältnissen, mit Schulden oder in Armut leben; Personen in prekärem Arbeitsverhältnis etc.
  • Soziale Hindernisse: z.B. Menschen, die aufgrund ihres Gender, Alters, ihrer Ethnizität, Nationalität, sexuellen Orientierung oder Religion diskriminiert werden; Personen mit Suchtkrankheiten; alleinerziehende Eltern; (ehemalige) Häftlinge etc.
  • Hindernisse im Zusammenhang mit Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung: z.B. Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen, die weder arbeiten noch eine Schule besuchen oder eine Ausbildung absolvieren (können) etc.
  • Geografische Hindernisse: z.B. Menschen aus ruralen, peripheren Gebieten mit fehlendem Zugang zu gesellschaftlichen Angeboten; Menschen aus Problemregionen (z.B. mit erhöhter Umweltbelastung oder soziale Brennpunkte) etc.

Wie Sie Inklusion und Chancengleichheit fördern können

Indem Sie Chancengleichheit und Inklusion in den Mittelpunkt Ihrer Projekte stellen, tragen Sie dazu bei, dass alle Teilnehmenden von den Vorteilen eines Austauschs profitieren und gleichzeitig die Qualität und Wirkung Ihrer Projekte gesteigert wird.

So können Sie vorgehen:

  • Zugänglichkeit sicherstellen: Achten Sie bereits bei der Projektplanung darauf, dass Ihre Projekte für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich sind. Dies kann bedeuten, barrierefreie Orte zu wählen oder Materialien in verschiedenen Formaten bereitzustellen. Identifizieren Sie mögliche Barrieren, die bestimmte Gruppen von der Teilnahme abhalten könnten, und suchen Sie aktiv nach Wegen, diese zu überwinden.
  • Teilnehmende auswählen: Stellen Sie bei der Auswahl der Teilnehmenden sicher, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben, am Austauschprojekt teilzunehmen. Sprechen Sie gezielt auch Menschen an, die weniger Zugang zu Austauschmöglichkeiten haben. 
  • Sensibilisierung und Schulung: Sprechen Sie mit den Teilnehmenden über die Themen Inklusion und Chancengleichheit. Sensibilisierung ist der erste Schritt, um eine offene und inklusive Atmosphäre zu schaffen.

Kontakt

Wir beraten Sie gerne persönlich und helfen Ihnen, Ihr Austauschprojekt inklusiver zu gestalten.

Unterstützung durch Movetia

Wir unterstützen die Teilnahme von Menschen mit besonderen Bedürfnissen an Austausch- und Mobilitätsprojekten finanziell. Als „Unterstützung bei besonderen Bedürfnissen“ (Special Needs) gelten alle Mehrkosten, die mit der Teilnahme von Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit physischen, psychischen oder chronischen Krankheiten, in Zusammenhang stehen. Der Begriff „Mehrkosten“ bezieht sich auf den Vergleich zu den Kosten, die bei Teilnehmenden ohne besondere Bedürfnisse entstehen.   

Hier mögliche Beispiele von förderfähigen Kosten:

  • Zusätzliche Transportkosten für Personen im Rollstuhl
  • Reise- und Aufenthaltskosten für eine zusätzliche Begleitperson
  • Kosten für eine:n Dolmetscher:in für die Gebärdensprache

Wir übernehmen die effektiv entstehenden Mehrkosten, solange diese 12'000 CHF pro Person nicht übersteigen. 

Aus dem Magazin

Zusätzliche Mittel beantragen

Um die zusätzlichen Mittel zu beantragen, müssen Sie die persönlichen Daten der betroffenen Person(en) sowie die voraussichtlichen Kosten kennen. Bitte halten Sie folgende Informationen bereit:

  • Angaben zur Person mit besonderen Bedürfnissen
  • Kurze Beschreibung der besonderen Bedürfnisse
  • Aufstellung der erwarteten Mehrkosten
  • Incoming-Mobilität: Bestätigung des Unterstützungsbedarfs durch die Partnerorganisation im Ausland
  • Outgoing-Mobilität: Bestätigung der Aufnahmebereitschaft der Partnerorganisation

Sind diese Angaben zum Zeitpunkt vom Einreichen des Förderantrags bereits bekannt, können Sie die zusätzlichen Kosten für die besonderen Bedürfnisse im Förderantrag einreichen. Wird während der Projektlaufzeit klar, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen teilnehmen, können die Kosten zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch mit dem Schlussbericht, beantragt werden. 

Weitere Informationen und Tools

Sie sind an diesem Thema interessiert und möchten Ihr Austausch inklusiver gestalten? Hier finden Sie einige Links zu Ressourcen zum Thema Inklusion und Chancengleichheit.

Bereichsübergreifend:

Jugendarbeit:

Erwachsenenbildung:

Hochschulbildung und Höhere Berufsbildung: